Anfahrt
Einen Tag nach meinem zwanzigsten Geburtstag ging es nach Bad Bevensen, einem Kurort bei Hamburg,
um acht Tage lang auf das kommende Jahr vorbereitet zu werden.
In der Früh am 03.04. (einem Freitag) fuhr ich mit dem ICE 1. Klasse los. Du fragst dich 1. Klasse?
Man glaubt es kaum: aber aufgrund von irgendwelchen Angeboten war die billiger als die 2. Klasse.
Fand ich aber auch nicht schlimm, so wurde ich zumindest am Platz mit Zeitung und Plätzchen versorgt :).
Nach mehrstündiger Fahrt und dem verzweifelten Versuch ein paar Abschlussprüfungen für die bervorstehende
Prüfung zu machen, kam ich endlich an. Ich war auch schon sehr auf die anderen PPP´ler gespannt.
Wer sind die anderen?
Insgesamt gibt es drei Vorbereitungsseminare in Deutschland. Ich war mit 25 anderen in Bad Bevensen.
Ich war ziemlich gespannt, denn ich war einer der wenigen NICHT Nordlichter. Gerade im Nachhinein
war das eine großartige Woche, in der ich großartige Leute kennen gelernt habe. Wir haben zusammen
viel erarbeitet und viel Spaß gehabt!
Gruppenfoto von Bad Bevensen
Kultur und Geschichte
In den ersten viereinhalb Tagen haben wir uns viel mit kulturellen Themen und Geschichte beschäftigt.
Wir haben unsere Fragen und Erwartungen gesammelt, um diese im Lauf der nächsten Woche zu beantworten.
Am Samstag ging es richtig los. "Interkulturelles Training" stand auf dem Tagesplan.
Wir beschäftigten uns mit den feinen Unterschieden zwischen den Kulturen, z. B. dass Amerikaner
Türen eigentlich nie geschlossen haben, sondern immer nur anlehnen etc.. Es ging um unterschiedliche
Ansichten zu Umweltschutz, Autos, der Arbeitswelt "hire and fire". Insgesamt sehr interessant und
auch sehr hilfreich.
Die Tage darauf beschäftigten wir uns unter anderem sehr stark mit der deutschen Geschichte und dem
Dritten Reich. Wir fuhren dazu auch in das Konzentrationslager Bergen Belsen.
Hatten Diskussiongruppen und Arbeitsgruppen.
Ein weiteres wichtiges Thema war das heutige Deutschland, Europa und wo das alles noch hinführen könnte.
Von einer Mitarbeiterin der US-Botschaft bekamen wir schließlich auch einen Vortrag zum Thema Studieren
und Arbeiten in den USA: Community Colleges und Arbeitsalltag in den USA.
Formalitäten und Co.
Die restlichen Tage verbrachten wir schließlich eher mit vielen trockenen Themen,
z. B. um die ganzen Formulare und Formalitäten für das US-Visum auszufüllen,
m Versicherungen zu besprechen, was Colleges in den USA eigentlich darstellen,
wie man an einen US-Führerschein herankommt und so weiter und so fort.
Und doch waren einige interessante Themen dabei, die mir echt weitergeholfen haben.
Da ich mir bisher auch nie wirklich unter einem College etwas vorstellen konnte.
(Okay, verstehe ich immer noch nicht so ganz, aber der Knoten ist definitiv kleiner.)
Aber wenn ich das alles erzählen würde, dann würdet ihr jetzt weiter Surfen oder vorm PC einschlafen.
Zusammenfassung
Das waren ca. 170 Stunden vollgepackte Zeit, in der ich viel Neues erlebt habe
und in der sich eine wirklich tolle Gemeinschaft gebildet hat. Ich war wirklich traurig, als ich fahren musste.
Ich freu mich eigentlich schon wieder auf das Nachbereitungsseminar, wo ich alle wiedersehen kann.