Allgemeines & Sonstiges
Januar und Februar sind diesmal zusammen ein Bericht. Rein basiert auf Events oder Reisen, obwohl er zwei Monate umfasst, gibt es nicht viel zu berichten. Es hat sich allerdings doch das ein oder andere getan, bzw. habe ich doch die ein oder andere Erfahrung gemacht. Zunächst hat sich für das zweite Halbjahr meine Wohnsituation geändert und ich wohne jetzt mit zwei Mexikanern und einem Dominikaner zusammen in einer WG. Leider ist noch kein vom College zugesagtes Bett eingetroffen, so dass ich dort auf einer Luftmatratze schlafe, ansonst läuft es aber soweit ganz gut.
Job und Franchiseketten
Die Jobsituation hat sich nicht verändert, im Gegenteil es hat sich eher verschlechtert: Ich hatte bei einer Firma ein Vorstellungsgespräch (zwar nicht IT bezogen, aber das ist ja auch mal nicht so wichtig). Das Vorstellungsgespräch ist gut gelaufen und nach zwei Tagen habe ich den Anruf bekommen, dass ich den Job bekommen habe. Sie haben am Telefon gesagt, dass sie noch mit ihrem Corporate Office wegen Steuerangelegenheiten Rücksprache halten müssen, aber soweit hatte ich den Job. Zwei Tage später bekam ich dann wieder einen Anruf mit der Nachricht, dass das Corporate Office Bescheid gegeben hat, dass zu viele Papiere und Bürokratie zu bewältigen seien, um mich einzustellen. Das war wieder ein Satz mit X, nämlich nix.
Wenn ich von Corporate Office rede, meine ich die Zentrale einer Franchisekette. Hier ist alles eine Kette. Nicht nur wie zu erwarten McDonald’s und Burger King, sondern jedes Restaurant (gehoben oder nicht), Autowerkstätten, Ärzte, Apotheken, Kleidergeschäfte, Büchergeschäfte, Friseure, Juweliere, Anwälte, Steuerberater und so weiter. Wenn ich gerade von Steuerberatern spreche: ein giftgrünes Viereck scheint auf der ganzen Welt der Hit für Software Häuser zu sein, die Software für Steuerberater entwickeln. Im Gegensatz zu meinem früherem Arbeitgeber, der lediglich die Software für die Steuerberater entwickelt, stellt hier in den Staaten die bekannteste „Steuerfirma“ auch gleich das Franchise Netzwerk, ist also Steuerberater und Softwareentwickler in einem.
Ums auf den Punkt zu bringen: Jede Stadt hat exakt die gleichen Geschäfte von Miami über Appleton bis Los Angeles. Dies ist allerdings ein Trend der auch immer mehr in Deutschland festzustellen ist (und wahrscheinlich andauern wird), ebenso wie sich Geschäfte außerhalb der Stadt in Industriegebieten ansiedeln, so dass man, wenn man nun einkaufen geht, immer ein Auto braucht. Das eine Geschäft/Supermarkt ist im Gebiet auf der Südseite und das andere Geschäft auf der Nordseite der Stadt und überall riesengroße Parkplätze.
Vor dem Job, der mir erst angeboten und dann wieder abgesagt wurde, hatte ich fuer kurze Zeit einen Job fuer eine Tuer zu Tuer Firma, die fuer eine große Telekommunikationsfirma arbeitet. Wie ich schon sagte, handelte es sich um eine Marketing Firma, die von Tuer zu Tuer geht und versucht, das Produkt dieser Firma zu verkaufen und der Job war 100% kommissionsbasiert. Man geht allso von Tuer zu Tuer und fragt die Leute, wie viel sie momentan fuer das genuetzte Produkt von einem anderen Anbieter bezahlen. Danach erzaehlt man Ihnen, dass sie gutes Geld sparen koennten und bietet ihnen einen Preis an, der billiger als der des anderen Anbieters ist, was nicht gesagt wird ist, dass der Preis nach 6 Monaten ueber dem des jetzigen Anbieters liegt. Eigentlich ist man alleine unterwegs, aber am Anfang war ich mit einem anderem Mitarbeiter auf Tour. Die Methoden waren mir nicht sehr angenehm. So verkauften wir das Produkt an einen 80 Jahre alten Mann, der Krebs hatte. Ich war mir nicht ganz sicher, ob er wusste, was er da unterschrieb. Nachdem mir von den anderen Mitarbeitern bei einem Teammeeting klar gesagt wurde, dass es bei diesem Job keine Moral geben darf, war mir klar geworden, dass das nun wirklich nichts fuer mich ist. So habe ich diesen Job gekuendigt.
Vor einigen Wochen war ich bei Walmart (einer großen Supermarktkette) einkaufen und plötzlich kam eine Frau aus einem Gang sich auf ihrem Einkaufswagen stützend und brach dann vor mir zusammen. Nachdem ich Hilfe geholt hatte, hat sich herausgestellt, dass die Frau ihren Job verloren hatte, Geld brauchte und deshalb geht sie jetzt jede Woche zum Blut spenden und das war einer dieser Tage.
(Bilder bitte anklicken, Beschreibung steht immer unten)
Was ich so treibe
Ansonsten habe ich jetzt mit einem Italienischkurs am College angefangen (und so viel zu den Bücherpreisen: $ 240 haben mich die Bücher für den Kurs gekostet!). Außerdem setze ich mich sozusagen als Gasthörer in große Vorlesungen, wo es nicht auffällt, ob ich dort sitze oder nicht. Ansonst arbeite ich an einigen kleineren Projekten, wie diesem:
www.studyandwork-usa.com/flash.
Inzwischen war ich in Milwaukee und hab mir nun endlich einmal das Harley Davidson Museum angeschaut. Kann ich nur weiterempfehlen: Neben den ganzen alten Motorrädern vom Beginn des Mythos bis zur Neuzeit und neben der Ausstellung selbst gibt es auch einen Bereich, wo gezeigt wird, wie alte Motorräder restauriert werden und wie ein Motor funktioniert.
Grundsätzlich kann man sagen, dass der Chopperstyle hier um einiges populärer ist als in Deutschland. Zwar nicht gerade im Winter :), aber im Sommer wird hier viel Motorrad gefahren und das fast ausschließlich im Chopperstyle. Außerdem fährt hier der Großteil ohne Helm.
Ich bin jetzt übrigens auch ein Angler (der noch keinen einzigen Fisch gefangen hat!). Aber ich hab mir eine Anglerlizenz für Wisconsin und die Großen Seen gekauft und jetzt kann ich fischen gehen. Bei einer Tour sind wir auf das „Walderhaus“ gestoßen. Das Walderhaus ist ein von der Familie Kohler gebautes traditionelles Haus nach dem Stil im Bregenzer Wald. Die Kohlers fertigen Sanitäranlagen und soweit ich mich erinnere, gibt es diese Marke auch in Deutschland, sogar der Ort selbst hat den Namen „Kohler“. Also am besten mal nachschauen, wenn ihr das nächste mal aufs Klo geht.
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Energiekosten
Ich dachte mir, ich schreibe mal etwas zu den Energiekosten. Da ich selbst kein Hausbesitzer bin, kann ich dazu leider nicht allzuviel sagen. Auch in der Wohnung, in der ich wohne, sind Strom und Wasser inklusive. Es ist in den Staaten grundsätzlich üblich, dass Wasser, Strom und Abfall bei Mietwohnungen/Häusern inklusive sind. Wenn man etwas außerhalb der Stadt auf dem Land wohnt, dann ist oft das Wasser (also auch für die Hausbesitzer) frei. Benzin kostet im Moment ca. 65 Dollarcent pro Liter, das sind je nach Umrechnungskurs zwischen 45 und 50 Eurocent. Das ist fast ein Drittel der Kosten im Vergleich zu Deutschland. Stromkosten belaufen sich auf 12 Dollarcent pro Kilowattstunde (ca. 8,3 bis 8,9 Eurocent). Für einen Liter Propangas werden hier ca. 37 Dollarcent gezahlt (ca. 25,5 bis 27,2 Eurocent).